Welches Ferienlager ist das richtige für mich?
Lange bevor die Ferien anstehen, geht es ans Planen und Überlegen, was man unternehmen kann. Viele Möglichkeiten stehen einem offen. So zum Beispiel auch Ferienlager. Viele Kinder verreisen jedes Jahr in ein Feriencamp und haben dort viele tolle Erlebnisse. Doch oft fällt die Auswahl schwer. Soll es ein Sprachcamp sein? Oder lieber ein Sportcamp?
Vielleicht gefällt einem das Kinderferienlager mit einem anderen Thema ja noch besser? Neben dem richtigen Thema ist es ebenfalls relevant, wie weit die Kinderreisen weg liegen, wie die Unterkunft aussieht und für welches Alter das Kindercamp geeignet ist. Manchmal übernachten die Kinder in einem Zelt, häufiger in einem festen Haus. Das eine Ferienlager liegt fast um die Ecke, zum anderen müsste man schon einige Stunden fahren. Nicht zuletzt spielt auch das Alter eine Rolle. Denn für einige Kinderreisen müssen die Kinder schon etwas älter sein, bevor ein solches Camp Sinn macht.
Welches Thema im Ferienlager passt zu mir?
An erster Stelle bei der Entscheidung für ein geeignetes Kinderferienlager steht sicher die Frage nach dem passenden Schwerpunkt. Worum soll es bei der Kinderreise hauptsächlich gehen? Manch ein Kind hat da genaue Vorstellungen. Vielleicht übt es ein Hobby aus, welches es auch in den Ferien weiter ausüben möchte. Oftmals bieten Sportvereine oder Musikschulen Ferienkurse oder Fahrten für ihre Mitglieder an. Doch auch externe Reiseveranstalter haben die unterschiedlichsten Themen im Angebot. Hier werden die Kinder ebenso fündig, wenn sie nach einer Reise passend zu ihrer Leidenschaft suchen.
Schließlich bringt es neue Erfahrungen, wenn man sich mit anderen Kindern an einem anderen Ort seinem liebsten Hobby widmet. Natürlich ist auch das Gegenteil möglich und zwar, dass Kinder etwas ausprobieren möchten, was sie bisher noch gar nicht kennen. So können sie neue Erfahrungen sammeln und ihre Fertigkeiten erweitern. Auch bietet ein Feriencamp nicht selten die einmalige Gelegenheit mal etwas Ungewöhnliches auszuprobieren. Wer alles hat denn schon Berge direkt vor der Tür, um Klettern zu lernen?
Oder einen Zirkus, wo man Jonglieren und Balancieren auf der Laufkugel lernen kann? Manchmal finden sie so zu einem neuen Hobby und versuchen dieses auch am eigenen Wohnort weiter auszuüben. Vielleicht gibt es ja eine Kletterhalle in der Nähe oder einen Jonglierkurs in einer Freizeitstätte. Ebenfalls ein Kriterium sich für ein bestimmtes Ferienlager zu entscheiden, ist der Mehrwert, der es einem bietet. Zum Beispiel gibt es Kinderreisen, bei denen die Kinder neben spannenden Aktivitäten noch Sprachunterricht haben.
Sie schlagen damit sozusagen zwei Fliegen mit einer Klappe. Einerseits haben sie mit den anderen Kindern viel Spaß bei den gemeinsamen Aktivitäten. Andererseits üben sie sich in der Anwendung einer Fremdsprache wie Englisch. Oftmals liegt der Fokus besonders auf dem Sprechen der Sprache. Denn diese Kompetenz kommt in der Schule häufig zu kurz.
Wie sieht es mit der Unterbringung und Verpflegung aus?
Genauso unterschiedlich wie die Themen im Kinderferienlager sieht die Art der Unterbringung aus. Meistens handelt es sich um ein festes Haus oder mehrere Bungalows bzw. Hütten, in denen die Kinder wohnen. Bei einigen Kinderreisen sind aber auch Zelte üblich, vor allem in der Sommerzeit. Die Größe der Räume ist ebenso unterschiedlich. Manchmal schlafen nur zwei Kinder in einem Zimmer, nebenan sind es vielleicht vier oder fünf. Je nachdem, ob man mehrere Kinder gemeinsam unterbringen möchte, sollte man diese Wünsche ggf. schon bei der Anmeldung mit angeben. In den meisten Fällen gibt es dann noch einen Speiseraum, wo die Kinder gemeinsam essen.
Auch Räume in denen die Kinder bei schlechtem Wetter ihre Freizeit verbringen können, sind oft vorhanden. Die sanitären Einrichtungen liegen meist zentral, sodass sie für die Kinder leicht erreichbar sind. Hin und wieder gibt es jedoch auch Unterkünfte, in denen die Bäder direkt an die Zimmer angrenzen. Auch die Betreuer sind natürlich ganz in der Nähe der Kinder untergebracht, sodass sie sich auch nachts um die Kinder kümmern können. Dennoch heißt das nicht unbedingt, dass es einen Betreuer gibt, der nachts ständig wach ist.
Tagsüber möchten sich die Kinder natürlich auch vergnügen. Dafür bieten die Unterkünfte unterschiedliche Gegebenheiten. Neben Platz zum Spielen oder einer Lagerfeuerecke sind vielleicht ein Fußball- oder Volleyballfeld bzw. Tischtennisplatten vorhanden. Wer es sportlich mag, kommt in seiner Freizeit dort voll auf seine Kosten. Um genug Energie für den Tag zu haben, ist eine vollwertige Ernährung unabdingbar. Üblicherweise gibt es drei Mahlzeiten am Tag, die sich auf Frühstück, Mittag und Abendessen verteilen.
Dazu und außerhalb dieser Zeiten sollten Getränke verfügbar sein. Am besten sind da natürlich Wasser und ungesüßte Tees. Sind die Kinder Vegetarier oder dürfen bestimmte Lebensmittel aufgrund von Allergien oder aus religiösen Gründen nicht essen, sollte dies von der Küche aus auch berücksichtigt werden.
Wie jung oder alt darf das Kind sein?
Das übliche Alter für den Besuch im Ferienlager liegt im Grundschulbereich. Daher sind die Kinder im Durchschnitt zwischen sechs und zwölf Jahren alt. Ab welchem Alter die Kinder das erste Mal ins Feriencamp fahren, liegt an unterschiedlichen Faktoren. Manche von ihnen kennen das Alleinverreisen schon aus dem Kindergarten. Oder sie haben zumindest schon häufiger bei Verwandten oder Freunden übernachtet. Andere hingegen haben noch nie eine Nacht ohne ihre Eltern irgendwo anders verbracht. Weiterhin spielt auch das Heimweh eine Rolle. Einige Kinder kennen dieses Gefühl überhaupt nicht, während andere schon sehr stark damit zu kämpfen haben. Hiervon sind jüngere Kinder eher betroffen als ältere.
Die Eingrenzung des Alters von Seiten des Veranstalters der Kinderferienlager ist ebenfalls sinnvoll. Denn bei einer zu großen Altersspanne ist es zunehmend schwieriger allen Bedürfnissen gerecht zu werden. Nun mögen manche sagen, dass sechs Jahre auch schon eine recht große Spanne sind. Doch innerhalb des Ferienlagers unterteilen die Betreuer noch einmal nach Alter oder Interessengruppen. Und in der Freizeit besteht sowieso die Möglichkeit, dass sich die Kinder nach Belieben zusammen finden.
Manchmal entstehen aber auch trotz der Altersunterschiede neue Freundschaften und die Jüngeren lernen von den Älteren. Die Sozialkompetenzen werden bei Kinderreisen auf jeden Fall gefördert. Ein weiterer Grund für die Begrenzung des Alters können die Aktivitäten innerhalb des Camps sein. Besonders relevant ist dies bei Sportreisen, bei denen die Kinder eine gewisse Grundkonstitution oder Größe mitbringen müssen. Wer Segeln oder Surfen lernen möchte, muss in der Lage sein das Surfbrett oder das Boot unter Kontrolle halten zu können.
Auch gewisse handwerkliche Fähigkeiten oder kräftezehrende Sportarten verlangen dem Ausübenden einiges ab. Zu junge Kinder wären mitunter überfordert. Weshalb eine vorherige Beschränkung des Alters diesen Enttäuschungen vorbeugt. Nichtsdestotrotz sind natürlich in Einzelfällen auch Ausnahmen davon möglich.
Liegt das Feriencamp weit weg?
Während für jüngere Kinder eher Ziele innerhalb Deutschlands infrage kommen, zieht es ältere mitunter schon ins Ausland. Doch auch innerhalb der Landesgrenzen gibt es bisweilen gewaltige Unterschiede, was die Entfernung der Ferienlager zum Wohnort angeht. Wer an der Ostsee wohnt, für den sind die Alpen eine halbe Tagesreise mit dem Auto entfernt. Und aus NRW braucht man ebenfalls mehrere Stunden, bis man im Elbsandsteingebirge ist. Wenn Eltern befürchten, dass ihr Kind Heimweh bekommen und deswegen früher abgeholt werden muss, ist ein Feriencamp in der Nähe sicher besser geeignet.
Auch für die erste Reise und für jüngere Kinder sind Kinderferienlager im Umkreis von ein bis maximal drei Autostunden sicher besser geeignet. Zudem müssen die Eltern natürlich die Zeit für die An- und Abreise mit einplanen. Schließlich fahren sie an zwei Tagen hin und her. Wenn diese Tage auf das Wochenende fallen oder die Eltern sich Urlaub nehmen können, hängen sie vielleicht gleich selber noch einen Kurzurlaub mit dran.
Dann ist eine längere Fahrt nicht so anstrengend, als wenn sie innerhalb eines Tages gleich zweimal stattfinden muss. Andererseits bieten Reiseziele in der Ferne eine gute Möglichkeit mal eine andere Gegend kennenzulernen. Für manche Kinder sind die Berge, das Meer oder einfach der Wald Landschaften, die sie von ihrer Heimat her nicht kennen.
Was ist sonst noch zu beachten beim Ferienlager?
Eltern ist bei der Wahl der richtigen Kinderreise besonders wichtig, dass ihre Kinder gut betreut sind. Häufig haben die Betreuer einen pädagogischen Hintergrund oder zumindest Erfahrung in der Betreuung von Kindern. Viele nehmen regelmäßig an Kinderreisen teil. Daher haben sie Erfahrung im Umgang mit Heimweh, Organisieren von Aktivitäten und der Betreuung im Alltag. Wenn Kinder nicht alleine verreisen wollen, die Eltern dies aber als eine wichtige Erfahrung empfinden, gibt es einen guten Kompromiss. Wenn die Schwester oder der Bruder bzw. der beste Freund oder die beste Freundin mitkommen, sind die Kinder nicht ganz auf sich allein gestellt.
So trauen sich dann oft auch sehr junge Kinder das erste Mal ohne Eltern zu verreisen. Zusammen mit einem bekannten Gesicht ist das Ganze nicht ganz so unheimlich. Manchmal ist es auch umgekehrt. Die Eltern können sich nur schwer von ihren Kindern trennen. Dann ist ihnen wichtig, jederzeit Kontakt mit den Betreuern im Feriencamp aufnehmen zu können. Dafür ist in den meisten Fällen gesorgt.
Hin und wieder hapert es höchstens mal am Empfang, aber darauf weisen die Betreuer vor Ort ggf. hin. Auch der direkte Kontakt zum Büro ist wichtig. Vorher können auf diese Weise offene Fragen geklärt werden. Während der Reise hat man so noch einen Ansprechpartner mehr.
Wie geht man nun vor?
Am besten legt man sich eine Checkliste an mit den Kriterien, die für einen am wichtigsten sind. Anhand dieser Punkte kann man dann am besten im Internet nach passenden Kinderreisen Ausschau halten. Zunächst sucht man am besten nach dem Zeitraum, also Oster-, Sommer-, Herbst- oder Winterferien. Weiterhin kann man auch schon ein Hauptthema mit in die Suche einbringen, falls vorhanden.
So kann man zum Beispiel nach „Sportreisen Sommerferien“ oder „Sprachreisen Herbstferien“ suchen. Relevante Reiseveranstalter haben dann häufig verschiedene Ferienlager in dieser Kategorie im Angebot. Dann kann man sich anhand der für einen persönlich wichtigen Kriterien für ein Kinderferienlager entscheiden. Am besten fängt man gleich damit an. Denn die nächsten Ferien sind gar nicht weit entfernt.