Ruhe statt Lärm - Entspannung für die Ohren
Im Laufe des Tages begegnet man vielen Lärmquellen. Ob eine Baustelle auf dem Weg zur Arbeit, die quietschenden Räder der S-Bahn auf den Schienen, der allgemeine Verkehrslärm durch das geöffnete Fenster oder die wummernde Musik der Nachbarn - überall kann es laut sein. Bei Kindern kommen außerdem noch andere lärmintensive Phasen hinzu.
Im Klassenraum geht es öfter mal lauter zu als es nötig wäre. Dazu gehört das Tuscheln und Flüstern, Rascheln von Blättern, Stühle rücken ebenso wie die Unterhaltungen in einer Phase, wo die Kinder frei oder in Gruppen arbeiten. Oft steigt der Lärmpegel dabei ungewollt auf ein auf Dauer unerträgliches Maß. Infolgedessen leidet darunter natürlich der Unterricht. Denn die Lehrer werden in ihren Gedanken unterbrochen, müssen die Kinder ermahnen und geraten in Stress, während sie versuchen den Lärm zu übertönen.
Das mindert ihre Konzentration. Unter genau demselben Problem haben dementsprechend auch die Schüler zu leiden. Werden ihre Denkprozesse ständig durch störende Geräusche unterbrochen, geht die Lernleistung zurück. Auch sprechen die Kinder unbewusst lauter, um die anderen Laute zu übertönen. Eine schlechte Raumakustik tut ihr übriges und schon entsteht ein Teufelskreis.
Ruhe einkehren lassen
Dies ist auf Dauer auch nicht gesund, denn ein konstant hoher Lärmpegel sorgt für erhöhten Blutdruck und Pulsschlag. Um dem entgegenzuwirken, gibt es in Schulen zum Beispiel Lärmampeln, die entweder automatisch oder manuell eingestellt, anzeigen, wie erträglich die Lautstärke ist.
Durch Projekte oder Infotage werden die Kinder für das Thema Lärm sensibilisiert. Dadurch erkennen sie, dass Lärm schädlich für ihren Körper und besonders für die Ohren ist. Durch regelmäßig extra angesetzte Ruhephasen gönnen die Kinder ihren Ohren mal eine Pause. Dann spüren sie, wie angenehm Stille sein kann oder hören ganz leise Geräusche, die ihnen sonst nicht auffallen. Dazu kann man auch einen Sinnespfad mit Kindern anlegen und Ruhe und Entspannung mal ganz anders betrachetn.
Ruhe in der Freizeit
Zuhause können Eltern ebenfalls einiges tun, um ihren Kindern Ruhe und Entspannung zu ermöglichen. Davon profitieren dann natürlich auch beide Seiten. Da Eltern eine Vorbildfunktion haben, sollten sie zunächst ihr eigenes „Lärmverhalten“ betrachten. Bei Unterhaltungen miteinander oder am Telefon ist Zimmerlautstärke ausreichend, besonders wenn Radio und Fernseher dabei ausgeschaltet sind.
Bei lärmintensiven Tätigkeiten wie dem Mixen in der Küche oder dem Schleudern der Waschmaschine im Badezimmer, schließt man einfach kurz die Tür. So lernen Kinder bei lauteren Spielen auch einfach mal ihre Zimmertür zu schließen, um Rücksicht auf andere zu nehmen. Ruhige Zeiten können auch ganz einfach zum Ritual werden zum Beispiel nach dem Mittagessen oder vor dem Schlafengehen. Dann können die Kinder Aktivitäten wie malen, basteln oder puzzeln machen.
Das entspannt und sorgt für erholsame Ruhe. Sich beim Kuscheln ganz bewusst ein Hörspiel anzuhören, anstatt immer dudelnder Musik im Hintergrund, ist für manche eine ganz neue und tolle Erfahrung. Entspannung wird bei den Feriencamps auch ganz groß geschrieben . Auch dort wechseln sich actionreiche Phasen mit Zeiten der Ruhe ab. Dies tut dann auch den Ohren gut!