Mit sozialen Kompetenzen durch das Leben
Jemand hat sein Lieblingsshirt mit auf die Kinderreise gebracht, doch nun ist es unauffindbar. Alle aus den Zimmer helfen beim Suchen und nach wenigen Minuten taucht es wieder auf. Zwei andere Kinder kriegen sich ein Zimmer weiter in die Haare, weil einer nicht beim Aufräumen hilft. Ein drittes Kind vermittelt und kurz darauf helfen alle mit.
Alle diese Kinder machen die Erfahrung, dass mit Gemeinsinn vieles im Leben leichter ist und man gemeinsam Dinge schafft, die alleine schwieriger wären. Natürlich ist das manchmal nicht unbedingt der leichte Weg, aber trotzdem lohnt es sich meistens sich mit anderen für etwas einzusetzen. Die benötigten Grundvoraussetzungen für ein solches Verhalten sind Kindern angeboren.
Der Mensch ist ein soziales Wesen
Forscher haben herausgefunden, dass die Fähigkeit zu kooperieren ein wichtiger Beitrag in der Entwicklung des Menschen war. Der Mensch kann bewusst ein „Wir-Gefühl“ entwickeln und sich in andere hineinversetzen. Mit zunehmendem Alter ermöglicht es Kindern in der Gruppe kooperativ zu handeln.
Zum Beispiel sorgen die Spiegelneuronen dafür, dass bereits Babys die Mimik eines vertrauten Gegenübers imitieren und auf Gesichter reagieren. Sie sind von Geburt an also darauf eingerichtet, Interesse für andere zu entwickeln und Aufmerksamkeit auf gemeinsames Handeln zu lenken. Nicht umsonst wird überall auf der Welt der sozialen Kompetenz eine besondere Bedeutung beigemessen.
Denn die Fähigkeit zum erfolgreichen Handeln in der Gemeinschaft, ist besonders in unserer modernen, vernetzen Welt unerlässlich geworden. Daher ist es gut Kindern so viel Gelegenheit wie möglich zu geben, ihre sozialen Kompetenzen in unterschiedlichen Situationen so oft es geht auszuweiten und somit ihre angeborenen Fähigkeiten auf natürliche Weise auszuweiten.
Vielfältige Gelegenheiten zur Übung geben
Alles, was zur sozialen Kompetenz dazu gehört, können Kinder nur durch gute Vorbilder und eigenes Verhalten ausprobieren. Dazu brauchen sie vor allem gleichaltrige Kinder. Besonders Einzelkinder und Geschwister, die einen größeren Altersabstand haben, benötigen so früh wie möglich den Umgang mit Kindern im gleichen Alter. Kleinkinder erhalten diesen in der Krabbelgruppe, in der Krippe und dann in der Kita.
Doch auch die Vielfalt macht es, weshalb auch spontane Kontakte von kurzer Dauer wie zum Beispiel auf dem Spielplatz oder bei Familienfeiern mit entfernten Verwandten wichtig sind. Je vielfältiger und häufiger die Erfahrungsmöglichkeiten sind, desto eher kommt das Kind später in neuen Situationen mit anderen Kindern und Erwachsenen klar.
Im Grundschulalter geht es weiter
Hat sich das Kind später in den Schulalltag integriert, kann anderen Kindern helfen, gerecht teilen, höflich sowie hilfsbereit gegenüber Erwachsenen und Kindern sein und respektvoll mit anderen umgehen, sind das die besten Voraussetzungen, um beispielsweise bei einer betreuten Kinderreise mit zunächst unbekannter Umgebung, Situation und Gruppe von Menschen zu bestehen. Hier haben Grundschulkinder die Möglichkeit bereits vorhandene soziale Kompetenzen anzuwenden, zu erweitern und neue hinzu zu gewinnen.
Und diese Gelegenheit sollten sie nicht verpassen. Durch die weitgehend selbstständige Alltagsbewältigung, das Wohnen, Spielen und Lernen in der Gruppe und der allgemeine Umgang mit anderen in vielen unbekannten Situationen, ist für die soziale Kompetenz von Grundschulkindern in jeder Hinsicht förderlich. Das schafft Vertrauen und Selbstbewußtsein für das weitere Leben.