Erkältung durch zu dünne Kleidung?
Die Herbstzeit ist die Zeit der Erkältungen. Häufig bekommen Kinder daher zu hören: „Zieh dir was Warmes an!“ oder „Nimm eine Jacke mit!“. Vom Sommer her noch gewöhnt, dass sie jederzeit auch ohne Jacke nach draußen gehen können, sieht das in den darauffolgenden Monaten schon ganz anders aus. Morgens dauert es eine Weile, bis die immer tiefer stehende Sonne die Erde ein wenig erwärmt und abends wird es schneller wieder kühler.
Der erste Bodenfrost lässt wahrscheinlich auch nicht mehr lange auf sich warten. Da in dieser Zeit die Erkältungswelle beginnt, fragt sich so mancher, ob es dabei nicht vielleicht einen Zusammenhang gibt. Doch hängt eine Erkältung wirklich mit Kälte zusammen, wie man schon allein vom Klang der Worte her vermuten würde?
Viele Viren, viele Erkältungen
Der Körper hat im Innern normalerweise eine Temperatur von 37 Grad Celsius. Sinkt diese Temperatur funktionieren Organe und Zellen nicht mehr in derselben Art und im gleichen Tempo wie normal, wodurch der Körper geschwächt wird. Die Muskeln werden steif und die Durchblutung nimmt ab. Bei einer leichten Unterkühlung durch die Kälte in Herbst und Winter steigt jedoch nicht automatisch die Gefahr einer Ansteckung mit Erkältungsviren. Diese kommen von Oktober bis April des folgenden Jahres immer häufiger vor. Das liegt daran, dass die Viren im Herbst und Winter länger ohne Wirt überleben können. Dadurch können sich mehr Menschen infizieren und erneut andere anstecken.
Ein weiterer Grund ist, dass sich die Menschen länger drinnen aufhalten. Zur Arbeit oder Schule fahren sie seltener mit dem Rad, sondern stattdessen mit Bus und Bahn. In der Freizeit sind sie ebenfalls häufiger drinnen anzutreffen. Denn ein gemütlicher Nachmittag bei Kaffee und Kuchen oder einem Computerspiel, hört sich gemütlicher an als bei Wind und Wetter Fußball zu spielen oder spazieren zu gehen. Die Heizungsluft führt zu einer Austrocknung der Nasen- und Rachenschleimhäute. Dadurch können die Viren leichter in den Körper eindringen. Das Immunsystem hat auch keine Chance sich wirkungsvoll gegen die Erreger zu wehren, da sich diese zu schnell verändern. Selbst wenn man draußen also warme Kleidung trägt, lässt sich die beschriebene Ansteckungsgefahr nicht vermindern.
Erkältungen wirksamer vorbeugen
Wenn schon nicht durch wärmere Kleidung, so kann man doch auf andere Art Vorsorge treffen, sodass man nicht so schnell erkrankt. Entscheidend ist der Lebensstil, welcher die Abwehrkräfte des Körpers beeinflusst. Wer gesund ist, sollte auch bei Regen, Wind oder Schnee vor die Tür gehen und sich bewegen. Das ist auch bei unseren Sprachreisen in den Herbstferien der Fall. Viele Aktivitäten lassen sich auch durchführen, wenn es ein bisschen nieselt oder einem der Wind um die Nase weht.
Kalte Hände und Füße schaden nicht, solange der Rumpf durch Kleidung gewärmt wird. Außerdem helfen Vitamine aus Obst und Gemüse sowie ausreichend Schlaf, damit der Körper gegen Erkältungsviren gewappnet ist. Zusätzlich sollte man in regelmäßigen Abständen die Zimmer lüften und sich die Hände waschen. Ist jemand bereits erkältet, so sollte man ein wenig Abstand halten.